Gutartige Prostatavergrößerung
Bei der gutartigen Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie) handelt es sich um die häufigste Erkrankung der Prostata. Das Erkrankungsrisiko steigt mit dem Alter an, mehr als die Hälfte aller über 60-jährigen ist von einer gutartigen Prostatavergrößerung betroffen. Zu den häufigsten Symptomen der Erkrankung zählen Abschwächung des Harnstrahls, erhöhter Harndrang, sowie nächtliches Wasserlassen. Zudem haben viele Betroffene das Gefühl, dass sie ihre Blase beim Wasserlassen nicht zur Gänze entleeren. Ursache dafür ist, dass die Harnröhre durch die vergrößerte Prostata eingeengt wird. Unbehandelt kann die Prostatahyperplasie dauerhaft die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Schlafmangel und lästiger Harndrang führen oft dazu, dass die Patienten den alltäglichen Aufgaben nicht mehr nachgehen können. Zu den Komplikationen der Prostatahyperplasie zählen Harnsperre (Harnverhalt – akute oder chronische Unfähigkeit die Blase zu Entleeren), Harninkontinenz, wiederholte Infektionen des Harntraktes, Blasensteine, sowie Aufstau des Harns bis hin zu den Nieren, was folglich im Nierenversagen enden kann. Nach einer genauen Anamnese (zur Objektivierung der Beschwerden ist ein standardisierter Fragebogen sehr hilfreich) wird eine körperliche Untersuchung, Sonographie, sowie Urin- und Bluttest durchgeführt. Zur genauen Diagnostik sind manchmal Harnstrahlmessung und Blasenspiegelung notwendig. Diese Untersuchungen können in meinen Ordinationen jederzeit nach Voranmeldung durchgeführt werden. Die Behandlung erfolgt zunächst medikamentös. Zurzeit stehen mehrere Medikamentengruppen für die Behandlung der Prostatahyperplasie zur Verfügung. Bleibt die medikamentöse Behandlung ohne Erfolg, sollte eine operative Behandlung der Prostatavergrößerung in Erwägung gezogen werden, wobei stets so minimal-invasiv wie möglich vorgegangen wird. Ziel der Operation ist es die Verengung (Obstruktion) der Prostata soweit zu reduzieren, dass der Harn wieder ohne Widerstand abfließen kann. Bei einer endoskopischen Operation wird das vergrößerte Drüsengewebe sorgfältig durch die Harnröhre abgetragen, Hauteinschnitte sind dafür nicht notwendig. Unter bestimmten Voraussetzungen kann die Operation auch mit einem Laser oder robotisch durchgeführt werden, größere offene Eingriffe sind bei einer gutartigen Prostatavergrößerung nur noch sehr selten der Fall. Im Rahmen eines persönlichen Gesprächs kläre ich Sie ausführlich über mögliche Risiken sowie die Vor- und Nachteile der einzelnen Verfahren auf und stehe Ihnen für Fragen jederzeit gerne zur Verfügung.